Schloßeidechsen
 
"Herpen" verbindet man zwangsläufig mit der Suche nach Reptilien in Zecken verseuchten Wiesen abseits jeglicher Zivilisation, doch nicht hier.

Ende des 18. Jahrhunderts wurden im Tübinger Schloß Mauereidechsen (Podarcis muralis maculiventris) ausgesetzt die ursprünglich aus Süd Tirol stammten. Diesen wollte ich einmal inmitten der Stadt einen Besuch abstatten, so verbrachte ich auf der Suche nach den Tieren einen kleinen Städtetrip, ganz ohne Zecken, Stechmücken oder Wanderschuhen....mit Erfolg. 



Auf dem Weg zum Kerngebiet.



Das Schloß ist in Sicht. Es ist teilweise doch erstaunlich wie "zahm" die Tiere hier sind, allerdings würde das Leben hier auch schwer fallen wären die Tiere nicht an den Menschen gewöhnt, sind die Touristen hier doch all gegenwärtig.



Der Eingang zum Schloß in Tübingen.



Am Schloß angekommen konnte ich schon die ersten Eidechsen entlang der Schloßmauer sichten.



Mauereidechse (Podarcis muralis maculiventris)

...und es ging munter weiter, die Eidechsen waren hier sehr präsent und es verging nahezu keine Minute in der man kein Tier sah.









Eine Mauereidechse im Schloßgarten.



(Klicken zum Vergrößern)

Vom dem Schloß aus hat man einen schönen Überblick über Tübingen.











Dieses Bild zeigt deutlich in welch unmittelbarer Nähe die Tiere zu den Besuchern hier leben.









Mauereidechsen-Pärchen.


Abschließend bleibt mir zu sagen, dass es ein schöner Ausflug war, wenn auch nicht sonderlich artenreich, aber wen wundert dies auch, die Tatsache das es inmitten einer etwas größeren Stadt eine so zahlreiche Population an Mauereidechsen lebt ist schon interessant genug.

Wer sich näher über ausgesetzte Populationen der Mauereidechse in Deutschland informieren will finder Papers und Berichte auf der Eidechsenseite - Lacerta.de.



Nachtrag 27.12.2012

An Weihnachten und am ersten Weihnachtsfeiertag wurden sehr milde Temperaturen erreicht, so hatte es teilweise bis knapp 18°C. Grund genug für mich und einen Freund (B. Obermaier) einen kleinen Ausflug in die naheliegende Universitätsstadt Tübingen zu unternehmen, in der Hoffnung einige Mauereidechsen zu finden.

Angekommen verschwand leider die Sonne, wir machten uns dennoch auf die Suche nach den Tieren bei milden 14°C.





Das erste Tier an diesem milden Wintertag.



Weiter ging die Suche nach den Tübinger Mauereidechsen.



Und tatsächlich, in einer Spalte eines Mauerwerks konnten wir trotz windigem abkühlendem Wetter und ohne Sonne am 25.12.2012 2 Mauereidechsen finden die aus einem Spalt einer Steinmauer schauten



Leider verschlechterte sich das Wetter zunehmendst weshalb sich die Tiere auch immer weiter zurück zogen.



In jedem Fall aber eine für mich sehr interessante Beobachtung, man liest zwar selbst häufig das speziell Mauereidechsen auch an warmen Wintertagen aktiv werden soll, es selbst zu sehen ist aber etwas ganz anderes.

Einige Tage später, genauer am 29.12.2012, machte ich mich nochmals auf den Weg nach Tübingen bei purem Sonnenschein dafür etwas kühler als bei dem vorigen Trip.



Angekommen in Tübingen bei bestem Wetter.



Und die erste EIdechse im Tübinger Schloss.



Mauereidechse (Podarcis muralis ssp.)



"Cityherpen"

Leider blieben die Funde an diesem Tage auf das Schloss beschränkt, dafür gab es dort für die Verhältnisse viele Tiere, so zählte ich insgesamt in etwa 10 verschiedene Individuen aller Altersklassen bei einer Temperatur im Schatten von 8°-9°, in der Sonne natürlich deutlich wärmer.







Der Innenhof des Tübinger Schlosses.









Wieviele Mauereidechsen sind in bzw. auf dieser Mauer zu finden ? (Bild anklicken um es zu vergößern).



Es sind 5 !

Erneut ein schönes und besonderes Erlebnis zwischen den Jahren im "tiefsten" Winter Mauereidechsen im Freiland zu beobachten und zu fotografieren!




                                                ENDE



Zurück zur Übersicht





    
    Nachtrag 27.12.12

    "Weichnachtsechsen"